Theater als Vermittler umfassender Erfahrungen

Wie können wir als Gestaltende einen guten Raum denken und erschaffen? Was bedeutet ein guter Raum für mich? Welche Wirkung hat unsere gebaute Umwelt auf uns? Welchen Einfluss auf unsere Sinne und somit unser Befinden? Diese Fragen beschäftigen uns beim Gestalten von Architektur. Wir wollten unseren Zugang zu Räumen und unsere Wahrnehmung von Orten besser verstehen. Vielmehr aus Neugier nach Erkenntnissen als mit einem konkreten Ziel. Dieses Interesse daran kam auch aus einer Kritik am klassischen Entwurfsprozess. Dabei geht viel verloren, bzw. wird gar nicht erst beachtet. Gestalten darf nicht reduktiv passieren. Die Wahrnehmung unserer Umgebung ist sehr differenziert. Subjektiv und veränderlich. Beständig, vor allem in der eigenen Erinnerung. Wir haben unsere eigenen Wahrnehmungen von Räumen und Orten beobachtet. Räume, die wir gut kennen, die wir kennen lernen, die uns sehr entfernt sind oder nur in der eigenen Imagination existieren. Welche Aspekte dieser Orte beeinflusst unser Gefühl dazu? Wodurch haben wir einen Bezug zu diesen Orten? Sind es unsere eigenen Geschichten? Die Gründe, die uns an diese Orte führen. Zu welcher Zeit, mit welchen Leuten wir diese Räume betreten? In meiner Wahrnehmung von Raum spielt die Lichtstimmung immer eine sehr große Rolle. Ich beobachtete mich selbst, wie ich in einer Stadt unterwegs bin, die ich nicht kenne und immer dem Licht folge, mich erleuchtete Orte anziehen. Oder wie ich meinen eigenen Raum, mein Zimmer, in dem ich mich wohl fühlen möchte, beleuchte. Indirektes warmes Licht und eine spärliche Leuchte, um abends müde zu werden. Licht und auch die Abwesenheit davon formt Atmosphären ganz besonders stark und Atmosphären formen Räume. Sie geben ihnen einen Charakter, der vordergründig wirkt. Es lässt uns ein und denselben Raum ganz anders wahrnehmen. Licht und Dunkelheit haben eine riesige Wirkung für Räume und somit eine große Bedeutung für die Gestaltung derer. Eine Atmosphäre besteht oft aus verschiedenen Aspekten, meist sogar aus mehr als wir denken. Es ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Licht, Haptik, Geruch, Umgebung, Geräuschkulisse, soziale und persönliche Situation. Und diese Atmosphären oder Stimmungen werden als fühlbare und raumgreifende Gefühlsqualitäten verstanden, die nicht nur vom Menschen erlebt, sondern auch von Orten und sozialen Situationen ausgestrahlt werden