Raumbilder - Spacial images
In diesem Text und Bild, dokumetiere ich meinen Standpunkt innerhalb und gegenüber einem Bild, das ich im Laufe des Semesters erschaffen habe. Es handelt sich um ein Acrylgemälde auf Leinwand mit den Maßen 89 × 144 cm. Während des Semsters habe ich mich intensiv mit der Raumwirkung in Bezug auf Licht und Dunkelheit auseinandergesetzt.
Was bedeutet Raum? Raum ist das, was zwischen den Dingen liegt, das Unfassbare zwischen dem Fassbaren. Das, was wir als fest und „räumlich“ wahrnehmen, zieht eine Grenze – und in diesem Dazwischen entsteht: Raum.
Was ist ein Bild? Ein Bild, klassisch gedacht, ist ein visuelles Medium, ein Fenster des Sehens. Es geht um das Medium. In diesem Fall: ein Acrylgemälde. Worum geht es in diesem Bild? Was soll transportiert werden? Eine Form, eine Erscheinung, ein Gefühl. Hier geht es um Atmosphäre. Doch es ist nicht das Produkt, das im Zentrum steht, sondern der Prozess. Ein Raumbild transportiert eine Geschichte. In diesem Fall ist es der Ausdruck einer Szene. Eine klare Sicht, ein erhöhter Blick. Mein Standpunkt beginnt zu verschwimmen. Es geht nicht um ein fertiges Bild, sondern um den Moment seines Entstehens. Das Bild ist nicht im Kopf, bevor es auf die Leinwand trifft. Keine Konturen. Kein Konzept. Keine Skizze. Keine Idee.
Die Leinwand ist leer.
Das Raumbild beginnt zu entstehen – ein Wechselspiel zwischen dem, was ich sehe, und dem, was ich mir vorstelle. Die Vorstellung speist sich aus dem Sichtbaren. Je mehr es zu sehen gibt, desto mehr kann ich mir vorstellen. Aber auch umgekehrt: Je mehr ich mir vorstelle, desto mehr sehe ich. Ein Raum, den ich nicht kenne und nie zuvor sah, entfaltet sich. Er entsteht gleichzeitig in meinem Kopf und auf der Leinwand. Der Prozess ist ein Kontakt zwischen mir und dem Bild in verschiedenen Phasen. Ein Bild entsteht. Ein Raum wächst. Und doch bleibt er unbestimmt.
